Prothesen der unteren Extremität werden in Amputationshöhen gegliedert.
Beinprothesen
In einem interdisziplinären Team aus Orthopädietechniker, Therapeuten und Arzt wird ein individuelles Versorgungskonzept für den Betroffenen entwickelt.
Im Rahmen der Interimsversorgung (Probe) hat der Nutzer die Möglichkeit, die Schafttechnik und die unterschiedlichsten Fuß- und ggf. Kniepassteile kennenzulernen. Je nach Mobilitätsgrad, individuellen Wünschen und Interessen, können energiespeichernde Fußpassteile, sowie auch elastomere bzw. gelenkgelagerte Füße getestet werden. Bei den Kniepassteilen stehen inzwischen auch für alle Mobilitätsgrade sehr sichere und dynamische Kniegelenke zur Verfügung, die zum Teil auch mikroprozessorgesteuert mit einem oder auch mehreren Messsensoren versehen sind. So kann dann schließlich auch eine Definitivbeinprothese mit einem hohen funktionellen und auch ästhetischen Wert erstellt werden, wodurch wieder eine neue Lebensqualität erreicht wird.
Eine Übersicht der Versorgungsmöglichkeiten
Teilfußprothesen
Fußzehenverlust
An Schuheinlagen wird ein Zehenausgleich, eventuell mit Sohlenversteifung, angebracht Silikonzehenersatz
Mittelfußamputation
Mobilisator Silikonfußprothese Knöchelfreie Fußprothese nach Bellmann
Fußprothesen
Bei Chopartprothesen ist der Rückfuß (Sprungbein und Fersenbein) größtenteils noch vorhanden. Soweit das Stumpfende voll belastbar ist, wird die Prothese mit einer mittellangen Unterschenkelanlage versehen. Bei nicht belastbaren Stümpfen wird mit Knieanlage gearbeitet.
Beinprothese nach Pirogoff oder Syme
Bei diesen Prothesen ist das Stumpfende in der Regel belastungsfähig. Je nach Gegebenheit schließt der Prothesenschaft ¾ des Unterschenkels ein oder es wird mit Knieanlage gearbeitet. Als Schaftsystem kann ein WW-Schaft eingesetzt werden oder im hinteren Bereich des Schaftes ist eine Einsteigeklappe bzw. ein Gurtsystem angebracht. Unter dem Schaft können je nach Mobilitätsgrad und nach Bauhöhe (Abstand Schaftende bis Boden) entsprechende Prothesenfüße angebracht werden.
Umkehrplastik nach Borggreve
In diesen Fällen wurde das Kniegelenk entfernt und der Unterschenkelknochen mit dem Fuß direkt mit dem Oberschenkelknochen verbunden, wobei der Fuß nach hinten ausgerichtet ist, so dass er als Ersatzkniegelenk genutzt werden kann.
Es wird eine Unterschenkelprothese mit führender Oberschenkelhülse gefertigt. Der Fuß wird dabei in maximaler Spitzfußstellung gebracht. Unterhalb des Schaftes kann dann fast jeder Fuß, abhängig von der vorhandenen Mobilität und der gewünschten Funktionalität und Ausführung, angebracht werden.
Unterschenkelprothesen
In der Unterschenkelprothetik werden alle auf den jeweiligen Nutzer zugeschnittenen Prothesensysteme konfektioniert. Im Rahmen einer Anamnese werden die Einzelheiten der Prothesenversorgung besprochen und geplant. Stumpfsituation, allgemeiner Gesundheitszustand, Mobilität, Lebensumfeld und Beruf u.a. sind zu berücksichtigen. Gemeinsam werden dann Schafttechnik, und Fußpassteile, zum Teil mittels Testläufen, festgelegt.
Schafttechnik
Silikonliner - System mit Befestigungs - Pin:
Hier wird ein hautverträglicher Silikonliner über den Stumpf gerollt an deren Ende sich ein Verankerungs - Pin befindet. Mittels dieses Pins wird der Stumpf in dem Prothesenschaft gehalten. Die guten Haftungseigenschaften des Silikons geben dem Stumpf einen sicheren Halt in der Prothese.
Passives Vakuum - System
Bei einem Vakuumschaft - System wird durch verschiedene Abdichtungsmedien ein Unterdruck im Schaft erzeugt, wodurch der Stumpf in der Prothese geh